Ein Hauch von Nichts – BMW druckt Rahmen für S1000RR

Seit der Präsentation ist BMWs Supersport-Flaggschiff S1000RR immer wieder Objektträger für innovative Neuerungen und zuletzt begeisterte die Ausbaustufe HP4 Race Motorsport-Fans und Technik-Enthusiasten als erstes „Serienmotorrad“ mit einem Voll-Carbon-Rahmen. Wie aktuelle Bilder zeigen, gehen die Ingenieure in der Entwicklungsabteilung nun bereits den nächsten Schritt und experimentieren erneut mit dem Rahmen, diesmal aber beim Thema Fertigungsverfahren.

Sieht so die Zukunft aus? BMW stellte kürzlich einen Prototypen-Rahmen für die BMW S1000RR vor, der aus dem 3D-Drucker stammt. Foto: BMW

Vorgestellt wurde hier der Prototyp eines Aluminium-Chassis inklusive Schwinge, welches im 3D-Druck-Verfahren hergestellt wurde. Während diese Technik in der Automobilindustrie bereits häufig in der Serienproduktion zum Einsatz kommt, wird sie im Zweiradbereich vor allem im Prototypenbau eingesetzt, wenn neue, besonders komplexe Formen in kleiner Stückzahl für Tests kostengünstig produziert und getestet werden sollen. Hierbei wird Metallpulver – Im Fall des S1000RR Rahmens Aluminium – schichtweise in feinsten Lagen im selektiven Laserschmelzverfahren verschweißt und so in Form gedruckt. Als Druckdaten kommen Informationen direkt au CAD-Dateien zum Einsatz. Am Ende des Druckvorgangs wird das nicht genutzte Metallpulver einfach weggeblasen und die gewünschte Form kann dem Drucker entnommen werden.

Das im 3D-Druckverfahren entstandene Prototypen-Chassis der S1000RR wirkt auf den ersten Blick sehr zerbrechlich. Foto: BMW

Leider gibt es von BMW noch keine Informationen, wie und wo ein Chassis aus dem 3D-Drucker Rahmen tatsächlich Vorteile generiert, das extrem schlanke, fast organisch wirkende Design lässt aber vermuten, dass ein entsprechender Rahmen nicht nur Gewicht spart, sondern es durch die unterschiedlichen Verstrebungen auch ermöglicht, Chassis zu entwickeln, die in allen Bereichen die optimalen Festigkeit und Torsionssteifigkeit aufweisen.

Das komplexe Gewirr aus Stegen und Verstrebungen lässt vermuten,  dass die neue Technik eine bessere Verteilung von Torsionssteifigkeit und Festigkeit am Chassis  ermöglicht. Foto: BMW

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