Alles auf Anfang – IRRC Auftakt in Hengelo

1. Lauf IRRC Supersport

Nachdem Fahrer und Zuschauer beim IRRC-Auftakt in Hengelo bereits am Trainingssamstag mit besten Rennsportwetter verwöhnt wurden, startete auch der erste SSP-Lauf 2017 unter fast optimalen Bedingungen. Aber nicht nur das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Wie nach dem extrem engen Qualifying zu erwarten – die ersten 4 Piloten trennten nur knapp eine halbe Sekunde – wurden den Zuschauern auch auf der Strecke einiges geboten. Den Start konnte Lokalmatador Joey den Besten für sich entscheiden und bog in Führung liegend in die erste 90-Grad-Rechts. Doch die Freude wehrte für den Besten nur kurz. Bereits in Runde zwei stürzte der aktuelle Vize-Meister übers Vorderrad und musste schon früh die Aussicht auf die ersten Meisterschafts-Punkte abschreiben. Nun war die Bühne frei für Davy Thoonen (#46, NL). Der IRRC-Neuling kennt den Varsselring bereits gut aus der holländischen Meisterschaft und spielte seine Erfahrung im Rennen aus. Der Holländer konnte den auf Platz zwei liegenden Pole-Setter Pierre Yves Bian (FR) zwar nicht abschütteln, hielt den Franzosen aber hinter sich und sicherte sich den Sieg mit einer guten halbe Sekunde Vorsprung. Dahinter fuhr der Schleizer Thomas Walther (#77) auf einen starken dritten Platz.

Spannend bis zum Schluss war der Kampf um Platz 4. Laurent Hoffmann (BE, 74), Ilya Caljouw (NL, 14) und Kamil Holan (#174, CZ) kämpften bis in die letzte Runde um die hölzerne Medaille und der Belgier Hoffmann sah lange wie der sichere Vierte aus, stürzte aber in der letzten Kurve und sah die karierte Flagge nicht. Ähnlich viel Pech hatte Max Gaube. Der Sachse kämpfte anfangs sogar mit Laurent Hoffmann und fuhr lange stark in der Top 10, fiel dann aber kurz vor Schluss aufgrund eines Lagerschadens aus.

 

IRRC Neuling Davy Thoonen (#46), sicherte sich vor Pierre Yves Bian (#199) den Sieg im ersten Rennen des Jahres

IRRC Neuling Davy Thoonen (#46), sicherte sich vor Pierre Yves Bian (#199) den Sieg im ersten Rennen des Jahres

 

1. Lauf IRRC Superbike

Das erste Superbike-Rennen bot an der Spitze nicht viel Unerwartetes, hielt aber einige unschöne Überraschungen bereit. Wie zu erwarten, übernahm der Belgier Sebastien Le Grelle die Führung und konnte sich auch direkt absetzen. Allerdings wurde sein Ausreißversuch bereits in der zweiten Runde durch einen Rennabbruch gestoppt. Auslöser war ein Unfall zwischen Vassilios Takos (GR, Yamaha R1) und dem Franzosen Herve Somson (Kawasaki ZX-10R). Beide Fahrer blieben zwar unverletzt, für die Bergung der beiden Motorräder musste das Rennen aber unterbrochen werden.

Auch nach dem Neustart ließ Sebastien Le Grelle nichts anbrennen und fuhr vor Didier Grams einen souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause. Dahinter schlug aber die Stunde von Jochem van den Hoek (#88). Der Holländer, der in diesem Jahr auf der aktuellen ZX-10R unterwegs ist, fuhr ein beeindruckendes Rennen, profitierte vom Ausfall des pfeilschnelle IRRC-Rookies Emo Kostamo (FIN) und sicherte sich vor dem ebenfalls sehr starken SBK-Aufsteiger Marek Cerveny den dritten Podestplatz. Die Top 5 komplettierte der Franzose Marc Fissette.

 

Didier Grams fuhr stark, es reichte hinter Sebastien Le Grelle aber nur für den zweiten Platz

Didier Grams fuhr stark, es reichte hinter Sebastien Le Grelle aber nur für den zweiten Platz

 

2. Lauf IRRC Supersport

Der zweite Supersport-Lauf wurde dann zum Schaulaufen des Joey den Besten. Nach dem Sturz in Rennen eins mit ordentlich Wut im Bauch, ließ der schnelle Holländer vom Start weg den Hammer fallen und ging schon im ersten Umlauf in Führung. Davy Thoonen versuchte zwar in den ersten Runden, den Besten noch unter Druck zu setzen, doch der Holländer zog das Tempo an, hatte bis zur Rennmitte schon gut drei Sekunden Vorsprung, baute diesen bis zum Ende sogar noch aus und holte sich nach der Nullnummer am Vormittag nun die vollen 25 Punkte. Davy Thoonen und Pierre Yves Bian gingen auf den Positionen zwei und drei ins Ziel. Dahinter tobte zwischen Thomas Walther, Ilya Caljouw und Arnoud Sexdoux (#21, SUI) lange Zeit ein spannender Kampf um Platz 4, den der Deutsche nach Fehlern von Caljouw und Seydoux für sich entscheiden konnte. Caljouw fiel weit zurück und beendete das Rennen nur auf auf Platz 16, Seydoux schied in der siebten Runde aus und sah die Zielflagge gar nicht. Platz fünf ging an den Tschechen Kamil Holan, der 2017 neben der Superbikeklasse das erste Mal auch permanent bei den Supersportlern antritt.

 

Im zweiten SSP-Lauf gelang Joey den Besten (#65) vor heimischen Publikum dann doch noch der ersehnte Laufsieg. Davy Thoonen (#46) wurde Zweiter.

Im zweiten SSP-Lauf gelang Joey den Besten (#65) vor heimischen Publikum dann doch noch der ersehnte Laufsieg. Davy Thoonen (#46) wurde Zweiter.

Ebenfalls sehenswert war der Kampf um Platz sieben. Hier balgten sich lange Laurent Hoffmann, Sebastian Frotscher (#44, DE), Kai Zentner und Christian Schmitz vom Team LaserScanning Europe. In Runde 5 ging Schmitz an Zentner und Frotscher vorbei und attackierte dann auch noch den Belgier Hoffmann, musste sich aber schlussendlich mit Platz 8 zufriedengeben.

2. Lauf IRRC Superbike

Im zweite Superbike-Lauf bewiest erneut Sebastien Le Grelle, dass er wohl auch in der Saison 2017 der Mann ist, den es zu schlagen gilt. Le Grelle kam schon aus der ersten Runde mit einem fast komfortablen Vorsprung zurück und vergrößerte den Abstand auf den Zweipaltzierten Didier Grams auf fast 12 Sekunden. Anders als in Lauf eins war der letzte Podestplatz nun aber hart umkämpft. Der Dritte vom Vormittag, Jochem von den Hoek, stürzte bereits beim Start und nun waren es Marek Cerveny, Emo Kostamo, Johan Fredriks und Gaststarter Denny Lanoo, die sich um die Plätze balgten. Der Finne Kostamo fiel nach einem Fehler weit zurück und so war der Weg frei für Cervenys erstes IRRC-SBK Podium. Platz 4 ging an den nun überraschend starken Martin Pärtelpoeg (#39, FIN), Johan Fredriks ging als Fünfter über die Ziellinie.

 

Schräg, schnell, Sieg. Sebastien Le Grelle holte sich in Hengelo einen Doppelsieg.

Schräg, schnell, Sieg. Sebastien Le Grelle (#45, hier in Lauf 1) holte sich in Hengelo einen Doppelsieg.

Mit David Datzer (#55) war ein weitere Deutscher in einen Kampf um eine Top-Ten-Platzierung involviert. Der sympathische Bayer kämpfte lange mit Petr Biciste (#15, CZ), musste sich dann aber dem Tschechen geschlagen geben und wurde kurz vor Rennende dann auch noch Emo Kostamo beugen. Nach Platz 16 im ersten Lauf aber dennoch ein versöhnliches Ergebnis.

 

 

 

 

 

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