Valencia – Es ist vollbracht! Stefan Bradl hat sich am vergangenen Wochenende den Moto2-Weltmeistertitel gesichert. Zwar geschah dies schon am Samstagabend, als endgültig klar wurde, dass Marc Marquez aufgrund seiner anhaltenden Sehstörungen nicht am Rennen teilnehmen würde. Die Freude beim Team und den Fans war deshalb aber um keinen Deut geringer.
Ein letztes Duell gegen seinen schärfsten Konkurrenten aus Spanien wäre zwar noch mal ein Highlight zum Saisonabschluss gewesen, ein Blick auf die Punktetabelle zeigt aber, wie sehr der Zahlinger der Moto2 in diesem Jahr seinen Stempel aufgedrückt hat. Dreiundzwanzig Zähler Vorsprung zum Vizeweltmeister und sogar Siebenundneunzig Punkte auf den Drittplatzierten Andrea Iannone sprechen eine deutliche Sprache.
Moto2-Weltmeister Stefan Bradl bei den MotoGP Awards am Sonntagabend
Als „Geschenk“ gab es von den HRC Oberen zwei Testtage auf der Honda RC 212 V vom LCR Team. Und auch hier ließ der Einundzwanzigjährige wieder seine Klasse aufblitzen. Mit einer 1:34,142 min fuhr er am heutigen, zweiten Testtag die zehntbeste Zeit und nur 2,335 Sekunden langsam, als der Tagesschnellste Dani Pedrosa (1:31,807 min). Man muss aber erwähnen, dass die Topteams bereits ihre weiterentwickelten 2012 Motorräder mit den neuen tausender Aggregaten testeten, Stefan jedoch auf der 2011er 800 ccm RCV unterwegs war.
Vergleicht man Stefans Zeit mit denen, die am Samstag im Qualifying gefahren wurden, so ist sie noch höher zu bewerten. Hier hätte er sich mit Startplatz Neun direkt hinter dem WM Dritten Andrea Dovizioso eingereiht.
Stefan Bradl auf der 2011er LCR Honda
Da im Hause Bradl zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine endgültige Vertragsentscheidung für die kommende Saison gefallen ist, erlauben die gezeigten Leistungen vielleicht doch noch den Traum von einem Deutschen in der MotoGP im Jahr 2012. Den Speed hätte er auf jeden Fall.
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