Blümchenpflücker´s Paradise

Während ich in den vergangenen Jahren die Motorradsaison eher frostig-unterkühlt mit einer Tour durch den Nordschwarzwald begann, sollte sich dieses Jahr endlich ein lang gehegter Wunsch erfüllen – Ein Renntraining zum Saisonauftakt in südlichen Gefilden. Als Ziel wurde der, fast schon legendäre, Kurs im südfranzösischen Lédenon auserkoren und wie so oft, wenn es um die Rennerei geht, war es auch dieses Mal ein gewisser Marc B. aus Baden-Baden, der die ganze Sache ins Rollen brachte.

Nachdem ich 2010, in Ermangelung eines Straßenmotorrades, sogar auf die klammen Finger nach einer Schwarzwaldtour am ersten Märzwochenende verzichten musste, begann die Planung für die erste Fahrt 2011 bereits im letzten November. Da sich meine Finanzsituation nach dem Ende meines Studiums deutlich entspannt hatte, rannte Borni bei mir offene Türen ein, als er fragte, ob ich Ende März mit nach Lédenon fahre. Und ich war natürlich nicht der Einzige, der so früh im Jahr unter der warmen, südfranzösischen Sonne angasen wollte. Ingesamt 15 Mann traten am letzten Märzwochenende die knapp 800 km lange Reise in die Provence an. Die meisten von ihnen kannte ich zumindest durch flüchtige Begegnungen in Marcs Werkstatt in Bühl (Bornhäusser Motorradsport). Aber wie das bei flüchtigen Bekanntschaften manchmal so läuft, täuscht man sich auch gern mal in ihnen. Und so kam es, dass mich meine erste Fahrgemeinschaft im Stich ließ. Retter in der Not war unser Quoten-Grieche Naki (Insidern auch als „Kuschel-Naki“ bekannt), der mir nicht nur einen Platz auf seinem Hänger und in seinem Bus anbot, sondern mich überhaupt erst auf darauf aufmerksam machte, dass ich keine Reisemöglichkeit mehr besaß. Ohne Ihn hätte ich ganz schön alt ausgesehen.

Und der Platz in Nakis Auto hatte noch einen weiteren Vorteil. Da er und seine Frau Silke bereits freitags Richtung Süden aufbrechen wollten, würden sich mir noch 2 Tage Urlaub und Sightseeing abseits der Rennstrecke bieten. Soweit die Theorie. Aber wie das Leben so spielt kommt es erstens anders, als man zweitens meistens denkt.

Die Reisevorbereitungen und die Abfahrt verliefen aber noch perfekt nach Plan. Da wir Freitagmittag starten wollten, Naki aber vormittags noch arbeiten musste, fuhr ich bereits am Donnerstagabend mit Sack und Pack nach Muggensturm, um mein Gepäck schon auf Bus und Anhänger zu verteilen.

Den Freitagmorgen verbrachte ich damit, die nötigen Lebensmittel für die kommenden Tage einzukaufen und gegen 12 Uhr stand dann auch schon das Renngespann vor der Tür. Fertigladen, kurzer Smalltalk, dann ging es auch schon los. So sorgenfrei wie die Vorbereitungsphase verliefen auch die ersten 520 Kilometer der Fahrt. Frühlingshaftes Wetter, überschaubarer Verkehr und beste Laune bei Pilot und Personal.

Hier herrschte noch eitel Sonnenschein: Silke mit Timmy und Vicy beim ersten Boxenstopp

Doch ab Lyon war dann Schluss mit lustig. Hier staute sich jetzt nicht nur der Verkehr, sondern es sollte sich noch ein erheblich größeres Problem einstellen. Nachdem wir schon eine gute halbe Stunde im Stop-and-Go-Betrieb unterwegs waren, entschied sich Naki die Autobahn zu verlassen und auf die Landstraße auszuweichen. Wir waren kaum von der A7 abgefahren, gab es im Bereich des rechten Vorderrades einen dumpfen Schlag, gefolgt von einem lauten Klopfen. Naki nutzte die erstbeste Gelegenheit um rechts ran zu fahren und nach dem Rechten zu schauen. Da es aber schon fast dunkel war und man auf einem Feldweg sowieso nicht viel ausrichten kann, fuhren wir in Schleichfahrt bis in die nächste Ortschaft und bauten auf einem beleuchteten Supermarktparkplatz das Vorderrad aus. Nach einem kurzen Check bestätigte sich Nakis böse Vorahnung – das Zwischenlager der rechten Antriebswelle war ausgeschlagen.

Da standen wir nun. Ein kaputtes Auto, ein knapp 2 Tonnen schwerer Anhänger mit unserer gesamten Ausrüstung, inklusive der Motorräder und noch 250 Kilometer von Lédenon entfernt. Und was macht man in so einer Situation? Klar – man ruft natürlich den ADAC an. Wenn nicht jetzt, wann dann?! Doch Abhilfe konnte der leider auch nicht schaffen. Man hat nämlich nur zwei Optionen: Entweder, der ADAC besorgt einen Mietwagen und man setzt seine Reise fort oder man nimmt für die Zeit der Reparatur ein Hotel. Nun gibt es in Frankreich aber keine Mietwagen mit Anhängekupplung. Da wir aber den Anhänger mitnehmen mussten, half uns diese Möglichkeit nicht weiter. Blieb nur noch das Hotel. Nun haben aber in Frankreich die Werkstätten samstags geschlossen und die Reparatur hätte frühestens am Montagmorgen beginnen können. Da wollten wir aber schon auf der Rennstrecke unsere Runden drehen. Hotel war also auch keine Option.

Es blieb nur eine Möglichkeit – wir mussten irgendwie versuchen, doch mit dem kaputten VW Bus die noch verbleibenden 250 Kilometer nach Lédenon zu bewältigen. Da uns schon bei der Suche nach einem Parkplatz aufgefallen war, dass sich der Schaden erst ab einer Geschwindigkeit von knapp 70 km/h akut bemerkbar machte, entschieden wir uns natürlich für die Weiterfahrt. Wir bauten also das Vorderrad wieder an und setzten unsere Reise fort. Auf der Autobahn…

Während in den ersten Stunden der Fahrt fast ununterbrochen geredet wurde, herrschte nun das sprichwörtliche Schweigen im Walde. Naki versuchte wild schaltend, die Antriebswelle und ihr Lager zu schonen und dabei trotzdem das Maximale aus dem Bus heraus zu holen, herrschte bei Silke und mir konzentrierte Stille. Einzige Abwechslung waren die hupenden und aufblendenden Lkw´s, die auf der mittleren Spur an uns vorbei flogen. Nach 150 Kilometern angestrengter Ruhe, ging dann aber nichts mehr. Naki hatte inzwischen das Getriebe heiß geschalten und egal was er auch versuchte, er bekam keine Ruhe mehr in den Antriebsstrang. Verzweifelt rollten wir den nächstbesten Parkplatz an.

Wie es der Zufall so wollte, wartete hier schon ein Abschleppwagen vom französischen ADAC. Der zugehörige Mechaniker war natürlich auch nicht weit. Da ich irgendwann auf der Fahrt angedeutet hatte, dass ich in der Schule mal Französisch hatte, schickt mich Naki gleich los, ich solle doch dem guten Mann mal unser Problem erörtern. Augenblicklich stand mir der Schweiß auf der Stirn. Ich hatte Französisch in der elften Klasse abgewählt (das war vor circa dreizehn Jahren) und habe es seither auch tunlichst vermieden, Französisch sprechen zu müssen. Ich war schon in der Schule nie eine besondere Leuchte, doch jetzt sollte ich eine meiner dunkelsten Stunden erleben. Aber es ist doch immer wieder erstaunlich, wie weit man mit ein paar Brocken Fremdsprache und unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen doch kommen kann. Der gute Mann verstand also ziemlich schnell, wo unser Problem lag. Noch schneller verstand ich, dass er uns aber nicht weiterhelfen konnte. Er bestätigte nur noch mal die Info der ADAC Telefonauskunft, dass es am Wochenende sehr unwahrscheinlich sei, in Frankreich eine offene Werkstatt zu finden. Noch Schlimmer war allerdings, dass er es als fast unmöglich ansah, kurzfristig einen Ersatz für das defekte Lager unseres T4 – Busses aufzutreiben.

Wieder blieb uns nichts anderes übrig, als doch weiter den kaputten Bus über die französische Autobahn zu quälen. Und wieder wurden wir ununterbrochen von allem hergebrannt, was in südlicher Richtung auf der A7 unterwegs war. Highlight war dabei ein Schwerlasttransport inklusive gelb blinkendem Begleitfahrzeug, der eine riesige Yacht gen Côte d´Azur kutschierte.

Gegen 01:30, am frühen Samstagmorgen, erreichten wir dann nach über 13 Stunden Fahrt endlich das Fahrerlager von Lédenon. Vorher sollte uns aber noch mal kollektiv der Schweiß ausbrechen. Wer die Auffahrt zur Rennstrecke kennt, der weiß, welche Tortur schon voll funktionsfähige Zugmaschinen bei diesem Anstieg erleiden müssen. Und unser Gefährt war alles andere als in tadellosem Zustand.

Und unglaublich, aber wahr, auch dieses letzte Stück sollte der Bus noch überstehen. Und so konnten wir, total übermüdet und unendlich erleichtert, endlich unser erstes, verdientes Fahrerlager-Bier trinken.

Samstag, 25.03.11

Nach einer kurzen Nacht, weckte Naki uns bereits um kurz nach halb 7. Das immer noch akute Problem mit dem Auto hatte ihm wohl keine Ruhe gelassen. Schließlich mussten wir die knapp 800 Kilometer lange Strecke auch wieder zurück fahren. Als wollte der gerade erwachende Tag die trübe Stimmung widerspiegeln, lag das Fahrerlager im morgendlichen Nebel.

Nach dem Mensch und Tier mit Frühstück versorgt waren (Naki und Silke hatte ihr Jack-Russel-Mischlinge Vicy und Timmy dabei), machten Naki und ich uns auf den Weg, um in der Umgebung nach Werkstätten zu suchen. Vorher versuchten wir aber noch, dass defekte Lager irgendwie aus Deutschland zu beschaffen. Da wir ja inzwischen wussten, dass Ersatzteile für VW und besonders für den T4-Bus in Frankreich nur schwer zu bekommen waren, musste das Ding irgendwie durch Nachzüglern aus der Heimat organisiert werden. Also riefen wir bei Daniel Jung an (www.motorradhandel-jung.eu) und baten ihn, uns das nötige Teil mit nach Lédenon zu bringen.

Nun begann für mich der stressige Teil. Mein Französisch hatte sich seit der letzten Nacht natürlich nicht verbessert und wie zu erwarten, sah es bei Technikbegriffen gleich ganz schlecht aus. Aber ich hatte ja Zeit mich zu steigern. Da Naki sich überlegt hatte, dass man das Teil ja eventuell im Fahrerlager selbst wechseln könnte, suchten wir als Erstes einen Baumarkt, in dem wir den nötigen Torx-Aufsatz  kaufen wollten. Nun hatte ich keine Ahnung, was Werkzeug auf Französisch heißt. Aber gleich mein erster gestammelter Beschreibungsversuch landete einen Treffer. Auch die Gallier nennen wohl viele ihrer Werkzeuge Schlüssel (franz.: clé) und so verstanden die Verkäufer recht schnell, was wir denn kaufen wollten. Im Sortiment hatten sie es aber leider nicht. Aber sie verwiesen uns auf eine Station der französischen Pannenhilfe (dépannage), die natürlich auch samstags besetzt ist. Wieder schilderte ich unser Problem, wieder lernte ich etwas Französisch (die von uns ebenfalls benötigte Hebebühne heißt wohl pont oder plateau) und wieder konnte man uns nur mit einer Information weiterhelfen. Der temperamentvolle Grieche an meiner Seite wurde schon leicht nervös. Diesmal war der Weg aber nicht ganz so weit. In direkter Nachbarschaft der Pannenhilfe gab es wohl noch eine Werkstatt (garage), in der der Chef auch am Samstag zu Gange war. Ein kurzes Telefonat vom hilfsbereiten Pannenmann und wir hatten einen Termin beim guten Mazzi. Doch wo wir auch hinkamen, weder konnte man uns sofort helfen, noch durften wir in die Werkstatt um das Problem selbst zu beheben. Ein Vorteil verschaffte uns der Besuch bei Mazzi dann aber doch. Er hatte den dringend benötigten Torx-Aufsatz und er lieh ihn uns tatsächlich übers Wochenende. Also vereinbarten wir, dass wir die Antriebswelle (cardan) und das Lager (roulement) über das Wochenende selbst ausbauen und am Montagmorgen nur zum Verpressen des neuen Lagers wieder in die Werkstatt kommen. Naki war zwar immer noch alles andere als glücklich, aber wir waren doch schon ein Stück weiter.

Auf der Rückfahrt zur Rennstrecke rief dann auch noch Daniel an und verkündete die frohe Botschaft, dass er unser Lager beim VW-Händler in Bühl bekommen hatte. Nachdem Naki ihn noch dazu nötigen konnte, statt wie geplant am Sonntagmorgen, schon Samstagabend zu starten und die Nacht durch zu fahren, wurde endlich auch seine Laune etwas besser.

Zurück im Fahrerlager mussten wir dann aber leider schnell feststellen, dass wir das Lager ohne Hebebühne nicht ausbauen können würden. Also legten wir den ursprünglichen Plan auf Eis und entschlossen uns, doch die gesamte Reparatur unter Aufsicht am Montag in Mazzis Werkstatt machen zu lassen. Den Rest des inzwischen sonnigen Nachmittags nutzte ich, um ein paar Bilder von meinem Motorrad zu machen.

Meine Schöne :)

Meine Schöne 🙂

Nach dem Grillen drehte ich am Abend noch eine Runde zu Fuß um den Kurs, um mir ein erstes vom Streckenverlauf zu machen. Und ich muss gestehen, nach der Besichtigung stand mir nicht nur der Schweiß auf der Stirn (der Anstieg Richtung Start/Ziel hat´s zu Fuß wirklich in sich), sondern ich hatte auch ordentlich Muffensausen.

Trotz Blütenpracht am Streckenrand, ist der Kurs von Lédenon nichts für Blümchenpflücker.

Dank meiner Motorradjugend im Schwarzwald, sind mir blinde Ecken, sich ändernde Kurvenradien und starke Gefälle eigentlich vertraut, aber der Kurs von Lédenon ist noch mal eine ganz andere Liga! Den nur 3150 Meter kurzen, provenzalischen Kurs kann man getrost als Achterbahn bezeichnen. Zwischen dem tiefsten Punkt in der „La Cuvette“, einer 90° Links vor Start/Ziel und dem höchsten Punkt am Ende der Zielgeraden, liegen mehr als 34 Meter Höhenunterschied. Einfach unglaublich! Entsprechend steil fällt der Streckenverlauf aus. Der größte Anstieg schließt sich an die soeben beschriebene Cuvette an. Hier beträgt die Steigung bis zu 13%. Selbst die Kiesbetten fallen teilweise so steil aus, dass man das Gefühl hat, man muss einfach wieder zurück auf die Strecke rollen, wenn man hier einen Abflug macht. Bei aller Vorfreude war mir nach der Besichtigung eins klar – man sollte der Strecke auf jeden Fall hoch konzentriert und mit dem nötigen Respekt begegnen. Aber noch waren ja noch eineinhalb Tage Zeit.

Sonntag, 26.03.11

Auch die Nacht zum Sonntag war wieder kürzer, als gedacht. Und das nicht nur, weil die Uhr von Winter- auf Sommerzeit umgestellt wurde. Mitten in tiefster Nacht, war unseres Busses plötzlich von Scheinwerferlicht hell erleuchtet. Daniel war tatsächlich mit seinen Co-Piloten Chris und Jogi die ganze Nacht durchgefahren und stand um kurz nach halb sechs neben uns im Fahrerlager. Nach einer herzlichen Begrüßung gab es bei kaltem Nieselwetter erst mal Kaffee für die ganze Sippe. Da die Chaoten ja schon fast 24 Stunden auf den Beinen waren, tauschten wir nach dem „Frühstück“ einfach die Plätze. Chris, Jogi und Daniel übernahmen unsere Schlafsäcke im VW-Bus, während Silke, Naki und ich mit Daniels Transporter einen kleinen Sightseeing-Trip nach Orange machten.

Daniel und Chris - Nach über 24 Stunden unterwegs, total am Ende...

Als Touris in Orange.

Als wir gegen 14 Uhr wieder nach Lédenon zurückkehrten, regnete es inzwischen leicht. Erstaunlicherweise war das schlechte Wetter aber unser Glück. Wir hatten zwar für die Zeit des Renntrainings eine Box gemietet, hätten diese aber erst ab 19 Uhr beziehen dürfen. Dank der miserablen Witterungsbedingungen waren jedoch schon einige Teilnehmer des Wochenendtrainings abgereist, sodass wir bereits am frühen Nachmittag unsere Box beziehen konnten.

Gegen 17:30 erreichte dann auch der Rest unserer Gruppe das Fahrerlager von Lédenon. Neben Borni, Marco und Sven, hatten auch Daryl und Michael Moretti die Anfahrt unbeschadet überstanden. Doch es herrschte nicht nur eitel Sonnenschein nach der Ankunft. Zum einen hatte sich das Wetter weiter verschlechtert und es regnete jetzt fast sintflutartig. Zum Anderen musste Sven beim Probelauf seiner RSV feststellen, dass diese nur im Notprogramm lief. Neues Motorrad, fast 800 Kilometer Anreise und nun sah es so aus, als wäre der Spaß vorbei, bevor er überhaupt begonnen hatte.

Zickenalarm - Marc und Sven bei der Fehlersuche.

Der Rest richtete sich inzwischen in den Boxen ein und wir (Naki, Jogi, Chris, Daniel und ich) genossen den Deluxe-Service von unserem Boxenengel Silke. An dieser Stelle möchte ich mich noch mal für die tolle Umsorgung bedanken. War wirklich fast wie bei Muttern!

Unser Boxenengel bei der Arbeit

Montag, 27.03.11

Während für die Anderen am Montagmorgen der erste Turn anstand, machten Naki und ich uns wieder auf den Weg zu Mazzis Werkstatt., Da die Strecke nach dem nächtlichen Regen noch nicht abgetrocknet war und ich auch keine Regenreifen dabei hatte, war der Ausfall von Turn eins für mich gar nicht so tragisch.  Allerdings sollte Naki und ich auch bald um Turn 2 zittern müssen. Bei Mazzi erwartete uns nämlich eine böse Überraschung. Zum einen waren alle Hebebühnen belegt und es war auch keine Zeit, unser Auto mal eben zwischendurch zu reparieren. Alles Betteln nutzte hier nichts, Mazzis Kalender war voll. Er war ja auch davon ausgegangen, dass wir nur Lager und Kardan zum Verpressen bringen. Also begann die Suche nach einer Werkstatt von vorne. Diesmal aber in umgekehrter Reihenfolge und so folgte nach Mazzi wieder der Pannenservice. Und Auch hier war der Teufel los. Nichtsdestotrotz hätte uns der gute Mann, der uns schon am Samstag weitergeholfen hatte, gerne wieder unterstützt. Doch leider war der Chef des Hauses nicht aufzutreiben und so konnte er uns aus Versicherungsgründen nicht in die Werkstatt lassen. Verständlicherweise. Naki war trotzdem der Verzweiflung nahe.

Wir klapperten wirklich alles ab, was auch nur annähernd nach Werkstatt aussah. Doch nirgends hatte man Termine frei, noch wollte man uns zur Unterstützung mit in die Werkstatt lassen.

Wie so oft im Leben, brachte tatsächlich der letzte Versuch die rettende Lösung. Bisher hatten wir immer in der Stadt Remoulins nach Hilfe gesucht. Bei der jetzigen Rückfahrt fiel uns aber kurz vor Lédenon ein Schrottplatz mit angegliederter Werkstatt auf, an der wir schon ein halbes Dutzend Mal vorbeigefahren waren. Und tatsächlich, hier wurden wir fündig. Die Werkstatt war zwar ein ziemlich runtergekommener Laden, aber wir bekamen nicht nur für Dienstagmittag einen Termin, sondern auch und das war fast noch wichtiger, die Erlaubnis, selbst mit zu schrauben. Das war Naki besonders wichtig, das die Franzosen ja nicht viel Erfahrung mit VW besaßen.

Nun mussten wir uns aber beeilen. Denn inzwischen schien die Sonne, der Asphalt war abgetrocknet und mehr als einen Turn wollten wir sicher nicht verschenken.

Jetzt hieß es nur noch in die Klamotten springen und die ersten, vorsichtigen Runden zu drehen. Silke, unser bereits erwähnter und omnipräsenter Boxenengel, hatte in unserer Abwesenheit schon die Reifenwärmer aufgezogen, sodass der ersten Kontaktaufnahme nichts mehr im Wege stand.

Und dann war es soweit, grünes Licht für die ersten zaghaften Runden. Hatte ich am Samstag bei meiner Streckenbesichtigung noch überlegt, ob ich aus Gruppe 3 (schnell) in die langsamste Gruppe 4 wechseln sollte, fühlte mich jetzt aber doch überraschend sicher. Na ja, sicher ist bei dieser schwierigen Strecke vielleicht das falsche Wort. Was zu Fuß schon kniffelig erschien, erwies sich auf dem Motorrad als hoch anspruchsvoll. Die vielen blinden Ecken und vor allem die sich ändernden Kurvenradien macht ein schnelles Erlernen des Streckenverlaufs äußerst schwierig. Ganz besonders dann, wenn man fast ein Jahr nicht auf dem Motorrad saß. Aber das Adrenalin floss in Strömen und das Fahren machte unendlich Spaß. Jetzt wusste ich, warum die Anderen bei unserer Rückkehr aus Remoulins ein beseeltes Lächeln im Gesicht hatten, das man nur mit Hammer und Meißel hätte überarbeiten können. Nach gefühlten fünf Minuten, war der erste Turn auch schon zu Ende. Ich fuhr zurück an die Box und auch das Grinsen unter meinem Helm war so breit, dass ich es kaum schaffte, selbigen abzuziehen.

Hier hat er noch gut Lachen - Daniel nach dem ersten Turn

Hier hat er noch gut Lachen - Daniel nach dem ersten Turn

Während die Anderen schon von Box zu Box wuselten um die ersten Streckeneindrücke und vor allem Zeiten zu vergleichen, konnte ich mich daran nur bedingt beteiligen. Zum einen hatte ich keinen Laptimer, sodass ich keine Rundenzeiten hatte, die ich hätte vergleichen können. Zum anderen war nur Michael Moretti noch mit bei mir in Gruppe 3. Und da BIG M nach zwei Stürzen in Folge etwas der Schneid fehlte, gurkte ich allein um den Kurs und konnte mich auch nicht n seinen Zeiten messen. Aber das Fahren fühlte sich richtig gut an und so ließ es sich verkraften, dass ich keinen Vergleich zu den Anderen hatte. Und spätestens nach der Mittagspause sollte es harte Fakten in Form von, durch Art-Motor ermittelten, transpondergenauen Rundenzeiten geben. Doch was mussten meine adrenalingeweiteten Äuglein kurz vor dem Essen noch erspähen? Eine unterirdische 2:15er Zeit! Dabei hatte sich die Sache doch so gut angefühlt… Ein zweiter, entsetzter Blick verriet mir, dass ich sogar noch zwei Sekunden langsamer sein sollte, als der von mir überrundete Big M. Da musste irgendwas faul sein. Ein kurzes Gespräch mit dem Mann von der Zeitennahme rückte mein erschüttertes Weltbild wieder zurrecht. Die Lösung des Problems war ganz einfach. Irgendwie waren wohl die Transpondernummern vertauscht worden. Nach einem kurzen Abgleich, wurde dann aus meiner 2:15 min. eine tiefe 1:48 – geht doch.

Und ich war nicht der Einzige, der nach der Mittagspause wieder zufrieden auf´s Motorrad stieg. Auch bei Sven waren die Elektronikprobleme seiner RSV vom Vorabend vergessen. Sie lief einwandfrei.

Ging dann doch wie´s Tier - Sven auf seiner RSV

Etwas weniger amüsant verlief der Nachmittag für unseren Daniel. Hatte er morgens nach den ersten beiden Turns noch den Mittwoch zugebucht, war die Veranstaltung nach dem Nachmittagsturn für ihn sogar komplett beendet. Ein Getriebeschaden machte ihm einen Strich durch die Rechung.

So schnell kann´s manchmal gehen. Aus unserem Grinse-Bert wurde der Pansché-Daniel

So schnell kann´s manchmal gehen. Aus unserem Grinse-Bert wurde der Pansché-Daniel

Glücklicherweise blieb es aber bei diesem einen Ausfall. Der Rest konnte das perfekte Frühlingswetter nutzen und entspannt an der Streckenperformance feilen. Wie das aber immer so ist, unterschied sich die Leistungsdichte doch erheblich. Während der Großteil von uns sich mühte, die Tagesbestzeit auf unter 1:45 min. zu drücken, balgten sich Marc und Psycho-Chris, aka die wandelnde Biomülltonne, schon vergnügt bei 1:35er (!) Rundenzeiten. Das war ganz klar eine andere Welt. Ach, was sag ich – Welten! Der Raum für Verbesserungen lag aber bei allen in den gleichen Streckenabschnitten. Vor allem die sehr schnell zu fahrende Triple Gauche am Ende von Start/Ziel bot bei jedem enormes Verbesserungspotential. Nicht nur, dass für eine schnelle Passage der Dreifach Links ein sauberer Strich gefahren werden musste. Vor allem die Kuppe am Ende von Start/Ziel machte ein schnelles Verschieben des Bremspunktes Richtung Kurveneingang sehr schwierig. Doch es blieben ja noch zwei Tage, um den perfekten Punkt zum Ankerwurf zu finden.

Unsere Vollgaszwerge

Unsere Vollgaszwerge

Dienstag, 2903.11

Da Art-Motor bestrebt war, über alle drei Veranstaltungstage Gruppen mit ausgeglichenem Leistungsniveau zu gewährleisten, wurden jeden Morgen die Gruppen anhand der Bestzeit des Vortages neu gemischt. So führte mich der erste Gang des Tages zur Veranstalter-Box, um mir meinen Gruppen-Aufkleber zu holen. Und was sahen da meine, noch vom abendlichen Bierkonsum getrübten, Äuglein? Statt einer trägen 3 prangt doch tatsächlich eine schnittige 2 auf meinem Sticker! Hatte doch tatsächlich meine 1:42,976 aus dem letzten Turn am Montagnachmittag gereicht, um mich in die „sehr schnelle“ Gruppe 2 zu spülen. Da hatte ich doch glatt schon ein Grinsen im Gesicht, bevor ich überhaupt auf der Strecke war! Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Denn nicht nur meine trüben Augen vernebelten mir noch etwas die Sicht, sondern auch das beschlagende Visier meines neuen HJC Helmes. Durch den Gruppenwechsel musste ich zwar gleich morgens um 9 Uhr fahren, im Vergleich zum Vortag war es aber während des ersten Turns schon recht warm. Trotz voll geöffneter Belüftung, war fast der gesamte Sichtbereich feucht. Das konnte mein alter UVEX-Helm (WIng RS II) um Längen besser. Entsprechend verhalten und unspektakulär viel dann auch mein erster Turn aus.

Ganz anders verlief selbiger für unseren Psycho-Chris in Gruppe 1 (geistesgestört schnell oder Racer). Kurz nach Beginn des ersten Turns, Chris flog gerade mit vollen Segeln über die Kuppe vor dem Bergabstück zur Virage du Camion, lag auf einmal ein Motorrad samt gestürztem Piloten vor ihm auf der Strecke. Ihm blieb nur der Weg ganz rechts nach außen über die Curbs, auf denen aber jemand stumpfsinnigerweise einen Pylonen platziert hatte. Es kam, wie es kommen musste – unser Chris nahm das Teil voll mit. Wie durch ein Wunder konnte er einen Sturz vermeiden, bretterte aber am Gegenhang ins Kiesbett. Nachdem er sich an die Box gerettet hatte, wurde die geschundene Verkleidung schnell mit Tape gesichert und genau so schnell wie er gekommen war, war er auch schon wieder im Tiefflug auf der Strecke unterwegs. Ein echter Psychopath. Schließlich hatte der Zusammenstoß nicht nur die Verkleidung eingedrückt und eingerissen, sondern sogar in drei der vier Krümmerrohre eine Delle geschlagen. Der Aufprall war sicher kein Kindergarten.

Psychos lädierte Kawa mit eingedrückter Verkleidung und angeschlagenem Krümmer

Psychos lädierte Kawa mit eingedrückter Verkleidung und angeschlagenem Krümmer

Turn zwei und drei am Dienstagvormittag waren dann bei mir ebenfalls eher mittelprächtig. Während bei den Anderen so langsam die Zeit purzelten, kämpfte ich weiter mit kleinen und größeren Problemen. Das Visier war zwar dank Anti-fog-Folie inzwischen beschlagfrei, dafür taten sich nun andere, technische Schwierigkeiten auf. Mit den etwas schnelleren Zeiten wurden zum Einen Fahrwerksdefizite offenbar. Beim nun härteren Bremsen wurde das Heck übernervös und das Federbein vermochte den Hinterreifen kaum noch am Boden zu halten. Enge Linie und entspanntes Einlenken war so natürlich nicht möglich. Daneben machte auch mein zweiter Gang Zicken. Fast in jeder Runde weigerte er sich beim Spurt von der La Cuvette hoch zu Start/Ziel beim ersten Auftrag den Dienst anzutreten und sprang wieder zurück in den Leerlauf. Zu guter Letzt kündigte im Turn vor der Mittagspause auch noch der Comp K durch mehrere Rutscher von Vorder- und Hinterrad, seine Haftungsgrenzen an. Der, durch die provenzalische Frühlingssonne, aufgeheizte Asphalt brachte den Gummi bereits an seinen Grenzen. Das Ergebnis war entsprechend. Bis zur Mittagspause war ich nur mittelprächtige 1:44er Zeiten gefahren.

Die Pause nutzten wir dann, um bei mir die Reifen zu wechseln, sodass ich am Nachmittag endlich den neuen Pirelli Superbike in der Pornodimension 200/60 am Hinterreifen testen konnte. Vorher hieß es aber noch einen weiteren Turn ausfallen zu lassen. Da unser Bus ja immer noch an einem defekten Lager litt und vor der Heimfahrt noch repariert werden musste, fuhren Naki und ich nach dem Essen zu unserem vereinbarten Werkstatttermin.

Hier sprach natürlich auch wieder niemand Deutsch oder Englisch. Aber dafür Nakis Sprache. Mit Händen und Füßen und gemeinsamer Improvisation, wurden sich die französischen Mechaniker und ihr griechischer Capo schnell einig. Meine Dolmetscherdienste waren nicht mehr von Nöten. Ich fuhr zurück zur Rennstrecke, um wenigstens den letzten Turn noch fahren zu können.

Und nun machte das Fahren auch wieder richtig Laune. Heck und Getriebe macht zwar immer noch Spierenzchen, die mittlerweile aber sommerlichen Temperaturen, in Kombination mit den weichen und breiten Pirellis, sorgten für Grip bis die Ohrläppchen schleifen und immensen Fahrspaß! Meine Zeiten fielen zwar „nur“ wieder auf das Vortagsniveau, dank der wiedergefundene Freude am Fahren, war das aber nebensächlich.

Aus Freude am Fahren.

Bei der üblichen abendlichen Grill-Session kam dann auch mein kleines Fahrwerksproblem zur Sprache. Aus Naki´s Angebot (ja, er war tatsächlich gesund und mit einem reparierten VW-Bus aus der Werkstatt zurückgekehrt), dass er doch mal einen Blick auf meine Fahrwerkseinstellung werfen könnte, wurde eine, von Bier und Rotwein befeuerte, Diskussion über die Wissenschaft der Dämpfereinstellung. Die Einen wurden immer lauter, die Anderen sagten irgendwann fast gar nichts mehr und erst die Ankunft von Borni brachte wieder Ruhe in den aufgeregten Hühnerhaufen in unserer Box. Und geändert wurde dann tatsächlich auch noch was. Die anfangs vermutete, falsche Einstellung der Federvorspannung wurde durch Naki´s Kontrollmessung als Fehler ausgeschlossen. Stattdessen wurde Druck und Zugstufe etwas aufgedreht, um das Ein- und Ausfedern an der Hinterhand zu erleichtern. Zu mehr Veränderung konnte ich mich an diesem Abend nicht durchringen. Ich nutzte lieber die wieder eingekehrte Ruhe und genehmigte mir noch entspannt das ein oder andere Rothaus. Und ich war nicht der Einzige, der an diesem Abend bierlaunig war…

Wer hätte das vor Lédenon gedacht - Chris bestellt noch im Leder sein erstes Bier!

Mittwoch, 30.03.2011

Von den Bierchen hatte ich auch am nächsten Morgen noch was. Die zwei Tage Motorradfahren machten sich nun doch bemerkbar und die Heineken machten mir das Aufstehen natürlich nicht gerade leichter. Doch ich fühlte mich gut und das Wetter legte auch noch eine Schippe nach. Auf dem Weg zur Veranstalterbox lachte die Sonne aus wolkenlosem Himmel.

Ich war wohl nicht der Einzige mit Startschwierigkeiten 🙂

Wie zu erwarten, hatte mich meine mittelprächtigen Zeiten vom Vortag wieder in Gruppe 3 abgestürzt. Doch bereits im ersten Turn zeigten das nun besser dämpfende Federbein Wirkung. Endlich war beim Ankern etwas mehr Ruhe im Heck und ich konnte auch mal mit gutem Gefühl innen durch, wenn die Ideallinie beim Anbremsen der nächsten Kurve belegt war. Zwar bockte noch immer der zweite Gang am Eingang zu Start/Ziel, aber alles fühlte sich ab der ersten Runde erheblich schneller an. Das lag zum Teil auch sicher daran, dass ich mich nun wieder mit dem Verkehr auf der Strecke rumärgern musste. Wobei es anfangs doch sehr spaßig war, nicht nur mit der Maße mitzuschwimmen, sondern auch mal durch das Feld zu pflügen.

Doch während ich mehr und mehr Spaß hatte, wurde Nakis Laune immer schlechter. Musste er sich die letzten Tage nicht nur den Kopf wegen der Reparatur unseres Busses zerbrechen und Turns ausfallen lassen, machte ihm nun das Motorrad Ärger. Nachdem er für den letzten Tag frische Gummis aufgezogen hatte, vereitelte ihm nun Chattering am Vorderrad schnelle Rundenzeiten. Selbst erneutes Auswuchten der Reifen schaffte keine Abhilfe. Erst bei der Luftdruckkontrolle mit einem zweiten Manometer fiel auf, dass der Vorderreifen 0,2 Bar Druck zu wenig aufwies. Nach der Korrektur war sofort Ruhe im Gebälk. Kleiner Fehler, große Wirkung.

Auch an andere Stelle war an diesem Vormittag das Material ein Thema. Borni experimentierte an seiner R6 mit dem Fahrwerk und neuen 180/60er Hinterreifen, was in eine Reifenschlacht ausartete. Und unser Italo-Edel-Heizer Sven, der sein Herz so langsam an sein neues Motorrad verlor, bekam von seiner zierlichen Italienerin gleich mal gezeigt, dass auch eine Diva manchmal nicht ganz stubenrein ist. Nach dem ersten Turn hatte sie in der Box mal anständig Wasser gelassen. Schuld war eine Schweißnaht am Kühler der RSV. Die sehen zwar schick aus, waren aber wohl nicht ganz dicht. Etwas Kühler-Fix sorgte aber schnell für Abhilfe.

Auch die Kawa von Chris hatte es nicht leicht. Hier trug aber einzig und allein der Pilot die Schuld. Ob Kollisionen mit Pylonen, durchschlagende Federelemente oder der um Gnade winselnde Motor, unser Boxen-Psycho gab der Sechser die Sporen, das einem Hören und Sehen verging. Und er war damit sehr erfolgreich. Bis auf R6-Bremssättel und eine Micron-Auspuffanlage im Originalzustand, prügelte er seine 636 auf Startplatz vier, für das mittags ausgetragene Abschlussrennen.

Für mich spielten Qualifikationszeiten keine Rolle. Nachdem ich bis zum Termin in Lédenon fast ein ganzes Jahr nicht auf dem Motorrad saß, hielt ich mich noch nicht fit und vor allem vernünftig genug, um an einem Rennen teilzunehmen. Ich fuhr also nur gegen die Uhr und erfuhr meine gefahrene Bestzeit wie immer erst auf dem Weg in der Mittagspause. Und ich hatte mich tatsächlich noch mal verbessert. Trotz des Verkehrs in Gruppe 3 und eines zickenden Getriebes, konnte ich eine 1:39,477 heraus fahren. Für mich war das erheblich mehr, als ich mir vor dem Training erhofft hatte.

Nach dem Essen wurde es für den Rest noch mal richtig spannend. Da außer mir alle aus unserer Gruppe für die Rennen genannt waren, blickte man allerorten in angespannte Gesichter. Während Chris, Marc, Björn und Peter in der SSP-Klasse antraten, rollten Naki, Sven und Daryl bei den Tausendern an den Start. Die beiden RC8-Treiber Andy und Jogi hielten unsere Flagge in der Klasse Thundersport hoch.

Die größte Aufmerksamkeit lag natürlich auf dem SSP-Lauf von Borni und Psycho, die mit dem Qualifikationplätzen 2 und 4 echte Chancen auf eine Podiumsplatzierung hatten. Und entsprechend gingen die Zwei auch zur Sache. Während Marc seinen zweiten Platz beim Start verteidigte, konnte Chris sich sogar kurzzeitig auf den dritten Platz verbessern. Leider war er mit alten Reifen ins Rennen gestartet und konnte das Tempo der Spitze daher nicht ganz halten. Er beendete das Rennen auf Platz 5. Marc hingegen legte noch ein paar Kohlen nach und brannte mit einer 1:31,431 nicht nur die schnellste Runde in den Asphalt, sondern stürmte auch ab der dritten Runde fast ungefährdet auf Platz eins.

Nach dem Sieg sichtlich entspannt - Marc B.

Auch Sven machte mit Platz 8 bei den Tausendern eine gute Figur. Die beeindruckendste Leistung zeigte aber unser Lieblings-Grieche. War er in den vorangegangenen Tagen nie über ein 1:43 hinaus gekommen, trumpfte er im Rennen noch mal richtig auf, verbesserte sein Bestzeit um ganze 5 Sekunden auf 1:38,402 und beendete den Lauf auf Platz 14.

Der grieschiche Pascha!

Nachdem Rennen gab es zwar noch einen Turn zum freien Fahren, aber nur unsere Hardcore-Racer Chris und Borni drehten noch ein paar Runden. Der Rest begann schon mit dem Packen und Reinigen der Boxen. Chris reizte auch den letzten Turn bis zum Ende aus und fuhr im wahrsten Sinne des Wortes direkt von der Piste in die Kiste.

Wir Ihr beim Lesen ja vielleicht bereits gemerkt habt, war die fünf Tage Lédenon alles andere als gewöhnlich und zu jeder Sekunde ein absolutes Erlebnis. Schon auf der Hinfahrt fast zum Scheitern verurteilt, wurde die Reise zum einem unglaublich genialen Event, dass neben der Aufregung um unser kaputtes Auto, meinem damit verbundenen Französisch-Crashkurs und der wirklich anspruchsvollen, aber umso faszinierenderen Strecke, vor allem durch die Gruppe gaskranker Verrückter, zu einer so unvergesslichen Auftaktveranstaltung wurde. An dieser Stelle bleibt mir nur zu Hoffen, dass ich auch im nächsten Jahr gemeinsam mit Euch die Motorradsaison unter provenzalischer Sonne einläuten kann.

Es grüßt die # 76,

Michel

PS: Zum Schluss noch ein paar Schnappschüsse:

Das nenn ich ein vollwertiges Frühstück.

Wie John Porno in der Drehpause.

Sightseeing vom Auto aus 🙂

Kuschelig!

Fahr ich jetzt mal in die andere Richtung?!?

Unterwegs mit dem Lumpensammler.

Denen verpass ich allen ein Brett!!!

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